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I'm Voting With My Wallet

by pitchtuner

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Liebe Leute, die Ihr mit, durch und um Geld herum lebt,

vor wenigen Wochen fand in Deutschland die Bundestagswahl statt. Menschen suchen Hilfe durch, berufen sich auf und haben Erwartungen an die Politik. Die Politik, so sagen manche, sei letzten Endes dafür Verantwortlich, die Gesellschaft in den Fugen zu halten.

Wir von pitchtuner sehen das anders. Mit unserer neuen Single "I’m Voting With My Wallet" setzen wir ein Zeichen dafür, dass politische Entscheidungen grundsätzlich bei uns liegen. Jeder Geldschein ist ein Micro-Wahlzettel, der auch eine bestimmte Haltung hinter einem Produkt unterstützt. Geld ist nicht etwas, das es einfach so gibt; wie Georg Simmel (1858 – 1918) bereits um die Jahrhundertwende bemerkte, spiegelt die Bewegung des Geldes die Bewegung der Welt, also unserer Gesellschaft, wieder. Mit diesen Wahlscheinen steuern wir tagtäglich die Richtung, in die es politisch geht.

Georg Simmel lieferte lupenreine Beobachtungen dazu, wie unser Bezug zu Geld mit der Gesellschaft als ganzes zusammenhängt. Er wurde aber zu seiner Zeit dafür kritisiert, dass er keine Lösungsansätze oder Alternativmodelle zum Kapitalismus lieferte. Wir von Pitchtuner wissen es zwar auch nicht besser, dafür können wir eins: Musik machen.

"I’m Voting With My Wallet" ist die allererste Single des fünften Albums "Dirty Loops" zum 20-jährigen Jubiläum von pitchtuner. Mit diesem Track inspirieren wir Menschen dazu, innezuhalten. Innehalten und den Gesamtzusammenhang von Geldausgeben und politischer Teilhabe zu erspüren. Damit liefern wir musikalisch einen Anreiz dafür, sich mit dem Machtpotential des eigenen Geldbeutels auseinanderzusetzen.

Wie wir selbst aktiv werden können, ohne auf Taten von anderen zu hoffen - oder gar auf sie zu schimpfen -, liegt bar auf der Hand: Der Geldschein ist unser täglicher Wahlschein. Wir nennen das Micro-Vote. Eine eigens dafür gefertigte Gerätschaft kann einen sonst profanen, charakterlosen Fünf-Euro- Schein in einen Fünf-Micro-Vote-Schein (auch: 5 μVote) umzaubern. Mit dieser Art des Geldes werden nicht einfach Rechnungen beglichen, nein! Geld auszugeben kommt damit einer individuellen Wahl, einer eigenen Stimme gleich.

Diese tägliche eigene Wahlmöglichkeit sehen wir als Einladung, mit sich selbst in Einklang zu kommen: Der Liedtext spricht davon, wie wir im Supermarkt mit unseren Micro-Votes bewusst Veränderung schaffen. Kaufe ich Gemüse aus Chile oder aus der Umgebung? Lass ich Geld in den Benzintank fließen oder in die Öffentlichen? Kaufe ich Einweg-Wegwerf-Schrott oder was für's ganze Leben? Diese Wahl findet nicht alle vier Jahre statt, sondern wann immer wir wollen und dazu bereit sind, innezuhalten.

Es gibt viele Menschen, die nicht den Luxus haben, mit ihrem Geldbeutel zu wählen. Vielen Menschen geht es einfach nur darum, von Tag zu Tag zu überleben. Auf diejenigen, die Geld und Ressourcen im Überfluss haben kommt deshalb eine extra große Verantwortung zu: Sie wählen für einen Großteil der Menschheit mit. Ihre Micro-Votes beeinflussen das Leben derjenigen, die diese Wahl nicht haben.

"There's no way I can refuse to vote"
(Ich kann mich meiner Wahl nicht entziehen)
Diese Zeile kommt im Refrain vor. Sie besagt einerseits, dass ich, solange ich lebe, immer eine Wahl treffen muss; andererseits besagt sie, dass es keinen Weg gibt, sofort aus dem kapitalistischen System auszubrechen. Die eine Wahl, die uns bleibt, ist im Hier und Jetzt der eigenen Herzenswirklichkeit entsprechend zu handeln.

"Wir müssen wissen, wie das alles zusammenhängt. Dann können wir uns selbst schützen und indirekt die anderen. Dann begreifen wir, was wir nicht tun "dürfen". Und wir begreifen: diese Art des Nicht-Tun-Dürfens ist kein Zwang, es ist einfach Wachsein. Es geht um das Leben selbst, in mir, in den anderen, um das Leben insgesamt." (aus "Zen - Weil wir Menschen sind", 2010)

Text: Mio Espenlaub (spurdasmal.de)

lyrics

1.
Every day at the grocery store: I’m voting with my wallet. Oranges were delivered here from far: I’m voting with my wallet. Every day, every day I have the choice.
Every day, every day I elect.
There is no way I can refuse to vote.
Still I’m not making use of my voice.
2.
Every day when I have to commute: I’m voting with my wallet. Getting there by car or by bike: I’m voting with my wallet. Every day, every day I have the choice.
Every day, every day I elect.
There is no way I can refuse to vote.
Still I’m not making use of my voice.
3.
Disposable or made for life: I’m voting with my wallet. Handmade or from the assembly line: I’m voting with my wallet. Every day, every day I have the choice.
Every day, every day I elect.
There is no way I can refuse to vote.
Still I’m not making use of my voice.
Text & Musik: Johannes Marx

credits

released November 19, 2021
Friedrich Greiling: Beat Sample, Sebastian Christ: Mastering

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about

pitchtuner Berlin, Germany

Pitchtuner gründete sich in den Nuller Jahren und besteht aus der
Japanerin Miki Yoshimura und dem Elektronik Bastler Johannes Marx.
Die Band hat immer mit der Zukunft gespielt und sich vorgestellt,
wie diese sein könnte. So kam es auch zu dem Namen ‘Pitchtuner’,
einer Bezeichnung für die (in einer Zukunft) perfekt an den Menschen
angepassten Maschine.
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